Marschall, Luitgard; Holdinghausen, Heike: Seltene Erden. Umkämpfte Rohstoffe des Hightech-Zeitalters. 191 S., Oekom Verlag, München, 2018, ISBN 978-3-86581-844-7, € 24.00
Der letzte Band der Stoffgeschichten hatte N, das heißt Stickstoff, zum Thema. Da hatte ich mir gewünscht, dass der nächste in der Reihe P, das heißt Phosphor, heißen würde. Das ist nicht der Fall. Der neue Band heißt Seltene Erden. Seltene Erden, auch Lanthaniden genannt, fallen im Periodischen System der Elemente auf, da sie eine Nebengruppe bilden. Bislang waren sie aber im Alltag wenig aufgefallen, aber das hat sich geändert, seit sie in der modernsten Technik Verwendung finden. Man liest in den Zeitungen, dass Handys Seltene Erden enthalten und diese Seltenen Erden bei aussortierten Handys recycelt werden. Damit ist sehr wenig gesagt von dem, wofür diese Stoffgruppe gebraucht wird: für Leuchtstoffe, Brennstoffzellen, Lasertechnik, Dauermagnete, Supraleiter, Radarsysteme usw. usw. Ähnlich wie bei dem Abbau von Bauxit, dem Ausgangsmineral von Aluminium, beginnen die Probleme bei den Seltenen Erden bereits beim Abbau und der Gewinnung der Mineralien, die Seltene Erden enthalten. Auch hier wird deutlich, wie sehr die moderne Welt vernetzt ist und auch wir in Europa für Umweltschäden in anderen Teilen der Erde mitverantwortlich sind. In der bewährten Art der Stoffgeschichten wird hier ein ganz breites Spektrum des Themas in verständlicher Form dargestellt: Die Geschichte der Entdeckung, die Vielfalt der Nutzungen, die Gewinnung, die Marktlage, das Recycling und am Schluss Überlegungen zur Substitution und zur nachhaltigen Versorgung.
(Rezensent: Andreas Körner, Essen)